Gemeinde Offenau
Übersicht
Offenaus Wurzeln gehen bis ins 8. Jahrhundert zurück: 767 erwähnte das Schenkungsregister des Klosters Lorsch die Siedlung am Neckar. Kurz unterhalb der Jagstmündung und in der Nähe eines historischen Wegs vom Kraichgau ins Hohenlohische gelegen, bekam der Ort 1440 eine selbstständige Pfarrei und gehörte von 1484 bis 1805 zum Deutschen Orden.
Offenau war mit der benachbarten Reichsstadt Wimpfen mit einer Personenfähre verbunden.
Nach dem Rekordhochwasser von 1824 richtete die Gemeinde einen gepflasterten Verladeplatz für Schiffe ein und baute 1826 eine steinerne Brücke über die Jagst. Somit war der Warenverkehr in Richtung Jagstfeld sichergestellt. Mit diesen Maßnahmen erlebte die 1751 gegründete Saline einen deutlichen Aufschwung. Sie bestand aus Verwaltungsgebäude, Remisen, drei Gradierhäusern, drei Bohrhäusern, mehreren Brunnen, Siedehaus, Solereservoir, Salzmagazin und Schneidmühle.
Die Saline förderte 1830 immerhin 70.000 Zentner Salz und ging 1848 in den Besitz des Königreichs Württemberg über. Obwohl die Salzförderung hier weniger ertragreich war als im benachbarten Kochendorf, bot die Saline vielen Offenauern einen Arbeitsplatz. Mit Ausbau
der Eisenbahn im Neckartal erreichte man von 1879 an Offenau auch per Zug.
Während des ganzen 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte der Ort von Agrarwirtschaft, Schweine- und Rindviehhaltung sowie Schafweide. Die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe betrug um 1900 noch über 130, ging dann nach 1970 aber auf gerade mal 28 zurück. Die Arbeitskräfte des Orts verdingten sich im 20. Jahrhundert vor allem in den Industriestädten Neckarsulm und Heilbronn. 1971 erbaute die Südzucker AG hier eine Fabrik zur Verarbeitung von Zuckerrüben. Offenau hat während der letzten 50 Jahre im Süden und Osten der Gemarkung mehrere Bau- und Gewerbegebiete ausgewiesen, heute leben hier 2.700 Einwohner.